[Rezension] Der Schneeleopard

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Der Schneeleopard (OT: Die Again) | Tess Gerritsen | Reihe #11 | 416 Seiten

INHALT

Der Schneeleopard beobachtet, er jagt – er tötet

Die Polizei von Boston ermittelt in einem bizarren Mordfall. Die Leiche eines Jägers und Tierpräparators wurde gefunden – ausgeweidet und aufgehängt wie eines seiner Beutetiere. In den Wäldern werden Knochenreste eines weiteren Opfers entdeckt. Doch Boston ist nicht das einzige Jagdrevier des Killers. Es scheint eine Verbindung zu einem fünf Jahre zurückliegenden Vorfall in Botswana zu geben, wo die Teilnehmer einer Safari auf ungeklärte Weise verschwanden. Jane Rizzoli reist nach Afrika, um dem heimtückischen Mörder auf die Spur zu kommen...

Erster Satz

Im schrägen Licht des Tagesanbruchs entdecke ich ihn, die Konturen fein wie ein Wasserzeichen, eingeprägt in die nackte Erde.

Meine Meinung

Ich verfolge die Rizzoli & Isles- Reihe nun schon seit mehreren Jahren. Genau genommen seit die Serie in Deutschland angelaufen ist. (Google sagt, dass das 2012 war.) Die ersten Bücher habe ich damals alle innerhalb kürzester Zeit verschlungen und es danach etwas langsamer angehen lassen, damit ich noch ein bisschen länger etwas von der Reihe habe. Den letzten Teil habe ich im Juli 2016 gelesen und musste dann wie alle anderen auf die reguläre Erscheinung warten. Seit Sommer letzten Jahres hat die Serie jetzt auch ihr Ende gefunden und vielleicht war ich deswegen ein bisschen auf Entzug und habe mich nach dem nächsten Buch der Reihe umgeschaut. 

Es war insgesamt doch eine relativ spontane Entscheidung, die am ehesten darauf zurückzuführen ist, dass ich das Buch in der Onleihe gefunden habe. Ich hatte also schon länger nichts mehr mit den Büchern zu tun, aber es hat mich kaum mehr als ein Kapitel gekostet, um wieder voll und ganz in Tess Gerritsens Schreibstil und der Geschichte gefangen zu sein. Ich liebe die Art und Weise, wie sie Menschen beschreibt und wie sie es innerhalb kürzester Zeit schafft, dass man einen Charakter liebt (oder hasst). Besonders beeindruckt es mich (wie immer), wie sie es schafft, Alltagssituationen zu beschreiben, was irgendwie nicht besonders beeindruckend klingt, aber ich weiß nicht, wie ich es sonst beschreiben soll. Es ist eher der Gedanke: „Ja, ich weiß genau, wie sich x gerade fühlt.“

Ansonsten ist es wie immer eher unterschwelliger Horror, der sich ganz langsam an einen heranschleicht. Es sind viele Handlungsstränge, die am Ende alle perfekt, aber doch ganz anders als man es am Anfang vermutet hat, zusammenfinden. Es ist ihre Fähigkeit, selbst die schönsten Orte absolut grausam erscheinen zu lassen. Ich habe Witze mit meiner besten Freundin gemacht, dass ich, wenn es nach den Thrillern geht, die ich bisher gelesen habe, nie wieder campen, Skifahren, auf eine Kreuzfahrt und jetzt eben auch nicht mehr auf eine Safari gehen könnte, aber auch, wenn wilde Tiere hier eine wichtige Rolle spielen, sind es am Ende doch natürlich die Menschen, die am grausamsten sind. 

Mir ist auch (noch einmal) aufgefallen, dass man Bücher und Serie nicht wirklich vergleichen kann. Beides hat durchaus seine Daseinsberechtigung, aber die Serie ist nicht mal ansatzweise so „hart“ wie die Bücher—was ja auch okay ist—aber man sollte das nicht erwarten, wenn man zuerst die Bücher gelesen hat und dann die Serie schaut. 

Jetzt werde ich wieder ganz geduldig warten, bis der nächste Teil als Taschenbuch erscheint oder in die Onleihe kommt und Tess Gerritsen mich in ihrer nächsten Geschichte gefangen nehmen kann. 

Bewertung

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